
13. November 2025© artefacti - stock.adobe.com
Tagung der Fachkräfte der beruflichen Integration 2025
Christian Dreiss, stellv. Vorsitzender der LAG WfbM Hessen, konnte in diesem Jahr 60 FBIs aus ganz Hessen in Marburg begrüßen. Als Gäste waren Jürgen Melchior und Sabrina Pflüger vom Landeswohlfahrtsverband Hessen sowie Daniel Tabert von der LAG der Werkstatträte Hessen anwesend.
Unterstützt wurde Christian Dreiss in der Moderation und Vorbereitung durch Kirsten Happel (Hephata Diakonie) und Petra Emin (Lebenshilfe Gießen) – den Sprecherinnen des nordhessischen FBI-Kreises – sowie durch Esther Koch (Praunheimer Werkstätten) und Ulrich Roos (St. Vincenzstift), Sprecher*innen des Südkreises.
Zum Auftakt tauschten sich die Teilnehmenden über die aktuellen Themen ihrer Arbeit aus und sammelten Themen, die im Laufe der Tagung bearbeitet werden sollten.
Anschließend berichtete Jürgen Melchior über die Entwicklung bei der Betriebsintegrierten Beschäftigung. So konnte für 2024 erneut ein Anstieg der BiB-Plätze auf 1.770 verzeichnet werden – im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2,1%. Damit fiel dieser Anstieg allerdings geringer aus als noch in den Vorjahren. Die Tendenz für 2025 ist aber wieder deutlich besser: Zum Ende des dritten Quartals konnte der LWV 1.823 BiB-Plätze zählen. Damit rückt das Ziel, bis zum Ende 2026 hessenweit auf 2.000 BiB-Plätze zu kommen, näher.
Ein weiteres Thema, das intensiv diskutiert wurde, war die Entwicklung im Budget für Arbeit in Hessen. Auch hier entwickeln sich die Zahlen positiv. Im Jahr 2024 konnten 48 neue Budgets für Arbeit eingerichtet werden, sodass Ende des Jahres insgesamt 201 Budget für Arbeit in Hessen realisiert wurden. Im Jahr 2025 waren bis zum Ende des dritten Quartals bereits weitere 37 Budgets für Arbeit hinzugekommen.
Seit Anfang 2024 ist es in Hessen möglich, dass Budgets für Arbeit nicht nur durch den IFD sondern auch durch Dritte, also auch durch Werkstätten begleitet werden können. Allerdings wurden laut LWV Ende 2024 nur drei Budgets durch Werkstätten begleitet. Hier besteht also noch Entwicklungspotenzial. Die FBIs berichteten dazu, dass bereits zahlreiche weitere Anträge auf Begleitung gestellt wurden, diese aber aus unterschiedlichen Gründen noch nicht genehmigt wurden. Grund sei ein als sehr kompliziert und zeitaufwändig empfundener Prozess und fehlende Sachkenntnis bei den bearbeitenden Stellen.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Tagung war der Austausch der Teilnehmenden zu aktuellen Aspekten ihrer Arbeit. Im Format eines World Cafés diskutierten die FBIs über die Themen „Veränderungen bei Unternehmen“, „Erfolgreiche Gestaltung von Netzwerkarbeit“, „Berufliche Bildung auf eine BiB-Platz“ und „Herausforderungen in der BiB-Entwicklung“.
Am zweiten Tag diskutierten die Teilnehmenden über die Weiterentwicklung der Betriebsintegrierten Beschäftigung über das Jahr 2026 hinaus. Zudem gab es einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand des HePAS-Modellprojektes zum Übergangsmanagement, das vom Hessischen Sozialministerium initiiert wurde.
Christian Dreiss berichtete abschließend über die aktuellen politischen Entwicklungen auf Bundes- und Landeseben.
Am Ende freute sich Christian Dreiss über eine gelungene Tagung, die für alle Beteiligten wieder eine Vielzahl von wertvollen Informationen gebracht hat.